Seit vielen Jahren suchen wir nach einem etwas anderen Werbeträger für unsere Stadt, der auch unsere Gäste von fern und nah einlädt und danach in guter Erinnerung bleibt. Bereits vor über 10 Jahren kam bei der Erstellung des städtebaulichen Entwicklungskonzenpes (SEKO) für die Stadt Treuen, erstmals der „Treuener Ohrenbeißer“ als Werbefigur ins Gespräch. Damals wurde diese Idee aber leider verworfen, weil sich nicht alle „schmunzeln“ damit einverstanden erklären konnten. Das lokale Gremium „Aktiv für Treuen“, welches sich unter anderem für die Belebung der Treuener Innenstadt einsetzt, griff diese Idee wieder auf und möchte nun den „Treuener Ohrenbeißer“ zum Maskottchen und zur Werbefigur unserer Stadt machen und hat nach vielen Überlegungen dann im Spätsommer des vergangenen Jahres das ortsansässige Werbestudio „schwarzweiß“ damit beauftragt, dem „Treuener Ohrenbeißer“ Gestalt zu verleihen.
Die Grundlage für unsere künftige Werbefigur beruht auf der Geschichte des pfiffigen „Treuener Ohrenbeißers”
Denn wissen Sie,
außenstehende glauben doch tatsächlich, dass sie den „echten“ Treuener mit dieser Bezeichnung ärgern könnten. Doch Irrtum - völlig falsch gedacht! Nur der Pfiffige und Geistesgegenwärtige erringt den Sieg, wie man an der folgenden kleinen Geschichte sieht.
Seit über hundert Jahren tragen wir Treuener den Spitznamen „de Ohrnbeißer“. Dass eine wahre Begebenheit dahintersteht, daran lassen wir keinen Zweifel!
Der Volksmund überbringt verschiedene Darstellungen der Geschichte. Die Einen meinen, die Begebenheit hätte sich im Treuener Hof, dem damaligen Schützenhaus, zugetragen. Die Anderen glauben zu wissen, dass das Ereignis im beliebten Lokal draußen in den Veitenhäusern vorgekommen wäre.
Doch ist das „wo“ nicht ganz egal? Die Begebenheit, die Menschen sowie der Ausgang sind das Wichtigste!
Nehmen wir an, im Letzteren ist es am Wahrscheinlichsten, denn der Boden dort ist neutral.
Also vor über hundert Jahren haben sich ein ganz kleiner Treuener und ein Schreiersgrüner auf dem Tanzboden in die Haare bekommen. Es soll ganz harmlos begonnen haben und es ging, wie so oft, um das liebe Weibersvolk.
Der Streit um die herzallerliebste Maad war groß. Das eine Wort der Bum ergab das andere. Dann ist der kleine Treiische Hänfling den Schreiersgrüner angesprungen, der ihm an Größe, Gewicht und Kraft weit überlegen zu sein schien. Er musste so manchen Hieb einstecken, denn seine Arme waren viel zu kurz, um den Großen zu erwischen. Guter Rat war teuer. Als ihn schon alle durcheinanderbrüllenden Anwesenden, die eifrig den einen oder den anderen anfeuerten, unterlegen glaubten, klammerte sich der Treuener an den Großen. Er kämpfte was das Zeug hielt und weil er sich nimmer erwehren konnte, hat er in seiner Not – gewieft wie er war – kurzerhand ein Stück vom Ohr des Großen abgebissen. Vom unerwarteten, beißenden Schmerz gequält, ließ der überlegen Geglaubte von dem Hänfling ab.
Nu könnt ihr euch denken, dass dieser Vorfall durch die anwesenden, voller Sensationslust zuschauenden Gäste wie ein Lauffeuer bis in die Ferne gedrungen ist. Und weil keiner auch nur einen Groschen für den Hänfling verwettet oder gar diesen ungewöhnlichen Sieg erwartet hätte, bekam der Treuener den Spitznamen „Ohrenbeißer“, der uns bis heute erhalten blieb.
Und die Moral von der Geschicht; unterschätzt unsere kleine Stadt als pfiffigen Treuener Hänfling gegenüber den Großen nicht!